7. Bei der Erstkommunion-Messe
„Quid retribuam Domino pro omnibus quae retribuit mihi?“ – „Was kann ich dem Herrn vergelten, was er mir getan hat?“
Meine lieben Kinder, ihr könnt diese Worte voll Vertrauen sagen, die einst der königliche Prophet gern wiederholte, Gott hatte ihn ohne Zweifel zum Herrscher eines mächtigen Königreiches gemacht, aber er war noch reicher an Tugenden. Und er musste nach der Größe seines Glaubens und in der Glut seiner Gebete ewig wiederholen: „Was kann ich dem Herrn für alles, was er mir getan hat?“ Liebe Kinder, auch ihr könnt sagen: „Der Herr hat mir große Gnaden erwiesen, und mein Herz ist bereit.“ Gott hat euer Herz während der Exerzitien vorbereitet, und unter dem Einfluss dieser Gnade könnt ihr euch des Glückes erfreuen, das euch angekündigt wurde. Ihr habt begriffen, was Gott von euch verlangt hat. Jede von euch hat gefühlt, was sie zu tun hatte, um sich gut vorzubereiten. Dann habt ihr eure Seele durch das Sakrament der Buße gereinigt. Obwohl jung, seid ihr nicht ohne Makel gewesen. Um sich mit Gott im Glanz seiner Gottheit zu vereinigen, muss man aber fleckenlos sein. Doch durch das Sakrament der Buße wurde alles ausgelöscht. Euer Herz ist also recht bereit und eure Seele erwartet Gott. Es bleibt euch nur noch zu sagen: „Komm, Herr Jesus, komm in mein Herz! Komm und zeig mir den Weg, ich kenne ihn nicht. Ich sehe die Schwierigkeiten nicht, was geschehen wird. Ich bin nur ein Kind, es ist notwendig, dass du mich bei der Hand nimmst. Komm, damit ich immer bei dir bin und damit ich eines Tages, am letzten meiner Tage, noch bei dir bin und du, der Gott meiner ersten heiligen Kommunion, mich in deine Arme aufnimmst.“
Denkt nicht nur an euch, liebe Kinder. Denkt an alle, die euch teuer sind, an alle, die euch verbunden sind, vor allem an euren Vater, eure Mutter, eure Brüder und Schwestern, an die liebsten Freunde. Sie sind da, erwarten, dass ihr sie Gott vorstellt. Eure Eltern haben euch schon Gott vorgestellt, zuerst am Tag eurer Taufe und dann tausendmal. In euren Krankheiten haben sie in glühenden Gebeten Gott angefleht, euch die Gesundheit wieder zu schenken. Wie haben sie ihn voll Glauben und Liebe gebeten! Heute seid ihr allmächtig im Hause Gottes. Sagt also voll Vertrauen, mit dem Glauben des Hauptmannes, der sagte: „Herr, spricht nur ein Wort, und mein Diener wird gesund sein.“ Meine Kinder, ich bin glücklich zu wissen, dass ihr alle noch euren Vater und eure Mutter habt. Betet also für sie, stellt sie Jesus vor.
Welchen Dank schuldet ihr doch dem gütigen Gott! Er hat gewollt, dass euer Leben im Schutz des Glaubens beginnt. Er hat gewollt, dass ihr in seinem Haus keine Fremden mehr seid. Er hat gewollt, dass ihr beim Erwachen eures Verstandes, dass ihr von der Wiege an durch einen christlichen Vater, durch eine Mutter voll Glauben unterwiesen wurdet. Wenn Gott euch ein mittelmäßiges Vermögen gegeben hat oder ob er mit vollen Händen Gold über eure Familie ausgeschüttet hat, das ist unwichtig. Wenn Gott da ist, wenn wir die Liebe zu den ewigen Dingen haben, welchen Wert haben dann die anderen? …. Wir haben die Liebe Gottes, die Hoffnung und den Glauben, wir besitzen den wahren Reichtum. Meine Kinder, begreift das Glück einer christlichen Familie. Ihr könnt das noch nicht ganz begreifen. Aber später werdet ihr den Unterschied wie Tag und Nacht begreifen zwischen einer christlichen Familie und einer, die es nicht ist.
Was werdet ihr von unserem Herrn erbitten? Oh, bittet ihn, euch den Glauben zu bewahren, die Unschuld eures Herzens. Bittet ihn, dass ihr das himmlische Geschenk der Gnade begreift, das die reinen Herzen empfangen. Meine Kinder, bittet, dass es im Elternhaus nur ein Herz und eine Seele gibt, dass der Gott des Friedens alle eure Handlungen leite, damit ihr überall den Frieden bringt.
Oftmals am Tag bittet ihr um das tägliche Brot. Bittet inständig um das tägliche Brot, d.h. um das notwendige Brot der Einheit, des Friedens in den Familien. „Ja, Herr, wir fühlen, dass die irdischen Güter von deiner Hand kommen. Mögen sie durch deine Gnade gewährt werden, mein Gott. Aber wir sind klein und arm an deiner Liebe. Schenke uns allen das wesentliche Brot des Glaubens, der Religion und der göttlichen Liebe.“
Liebe Kinder, in wenigen Augenblicken werdet ihr dieses Brot empfangen. Bittet Jesus, dass es das Brot eurer Familie sei. Heute seid ihr in den Gedanken eurer lieben Eltern alles. Den ganzen Tag vergessen sie auf ihre Geschäfte, sie sind nur für euch da. Manche begnügen sich sogar nicht damit, eurer Erstkommunion beizuwohnen, sie wollen euch auch zum Tisch des Herrn begleiten. Oh, bittet für euch, für eure Familie, dass dieses heilige Brot das tägliche Brot sei. Dass dieses Brot des Friedens, des Glaubens eure Kraft sei, heute und alle Tage eures Lebens. Amen.
