Kapitel vom 26.01.1887: Das Fest des Hl. Franz v. Sales.
Heute möchte ich nicht die Satzungen erklären. Wir wollen uns vielmehr auf das Fest unseres hl. Stifters vorbereiten. Bitten wir um seinen Geist, so wie ihn uns die Gute Mutter durch ihr Leben anzeigt. Gleichen wir ihm unser Denken und Leben an, die geistige Art und Weise, aus der das Handeln quillt. Übernehmen wir dieselben Beweggründe, die die Gute Mutter beseelten. Das große, das allergrößte Mittel, den hl. Stifter nachzuahmen, ist, den Geist der Guten Mutter zu übernehmen, ihren Worten zu lauschen und sie zu befolgen. Man übernimmt zwangsläufig den Geist eines Menschen, wenn man mit ihm zusammenlebt und sich ständig mit ihm beschäftigt.
Lieben wir unseren hl. Stifter. Schätzen wir alles hoch, was er sagt, anordnet, und anrät. Wir sollen ja seine Stelle einnehmen, ihm nachfolgen und ihm darum so viel wie möglich gleichen. Ohne dass wir mit zahlreichen anderen Bruderschaften und Genossenschaften, die unter dem Namen des hl. Franz v. Sales errichtet sind, Vergleiche anstellen zu wollen, müssen wir uns seine Lehren in besonderem Maße zu eigen machen und uns mit seinem Geist in stärkerem Grade durchdringen. Für die anderen dient er auf gewissen Gebieten als Vorbild, als Schutzpatron. Keine aber hat meines Wissens seinen ganzen inneren Geist wie wir zu übernehmen versucht, um ihn in allem neu aufleben zu lassen. Arbeiten wir wieder diese Woche daran. Denn so handeln wie er gehandelt hat, ist und bleibt die beste Art und Weise, ihn zu ehren. Das Direktorium war das Fundament seines inneren Lebens. Halten wir uns also alle resolut an das Direktorium, damit er uns annimmt und an diesem Festtag segnen möge. Machen wir uns den Geist der hl. Kirche zu Eigen, die uns in jedem Fest eine Sondergnade für uns erblicken lässt. Das ist also kein bloßer Genuss, ein Augenblick der Erholung. Ein Fest wurde eingesetzt, um uns eine besondere Wirkung und eine Ausnahmegnade bereit zu stellen, die der Seele nur an diesem Tag angeboten wird. Das sind Früchte des Hl. Geistes, Spezialgaben, die uns helfen im Kampf gegen uns selbst, um uns in den gegenwärtigen Schwierigkeiten zu stützen, und uns zum Guten zu kräftigen. Verfügen wir darum in größtmöglichem Ausmaße darüber. Sammeln wir unsere Seelenkräfte und überlassen wir uns nicht unseren eigenen Eindrücken und Gefühlen.
