Kapitelvorträge für die Oblaten 1873-1899

      

Kapitel vom 28.08.1879: Treue zur Ordensdisziplin.

Unser Vater konnte uns nur einige Augenblicke widmen. Er sagte, es läge ihm viel daran, uns zu versammeln, um uns einzuladen, mit vereinten Kräften mehr denn je um die Ordensdisziplin zu ringen. Denn es besteht kein Zweifel, dass ein schwerer Sturm die Kirche Frankreichs erschüttert. Auf uns dürfen wir die Worte des Apostels anwenden: Wer gerecht ist, heilige sich noch mehr, und wer in der Suhle watet, beschmutze sich noch mehr. Wir stehen in einer Zeit, wo der Kampf ausgebrochen ist. Keiner mehr kann neutral bleiben, unentschlossen und abseits stehen. Der Baum der hl. Kirche wird stark geschüttelt, und die Früchte, die nicht mehr fest am Ast hängen, müssen zur Erde fallen. Das soll uns bewegen, gute und eifrige Ordensleute zu werden, koste es, was es wolle. Das zwingt uns, einen eisernen Ring um die Fahne Gottes zu schließen.

Unser Vater zitiert das Wort eines Predigers über die Unterhaltung gottgeweihter Menschen: Ihre Unterhaltung soll heilig sein. Gewiss darf man auch gleichgültige Dinge sagen, um sich zu entspannen. Sagt aber ein Priester lieblose Worte, die die Ehrfurcht und den geschuldeten Gehorsam verletzen, so beraubt er sich immenser Gnaden. Seien wir darum immer darauf bedacht, unseren Mund nicht zu entweihen durch Worte oder sonst etwas, was immer Gott missfällt, dem wir doch geweiht sind.

Gehorsam: Unser Vater bat uns zu Beginn dieser Woche, für unsere Schüler zu beten. Die folgenden Tage riet er uns zu beten, dass Gott die Arbeiten unserer Patres segne die die Studien- und Disziplinpläne ausarbeiten, da wir ja nur durch Gott und für Gott etwas Gutes vollbringen.