3. Vortrag: Die Versuchung
In seiner Lebensbeschreibung des hl. Antonius des Einsiedlers erzählt der hl. Hieronymus, die Einsiedler seien zum hl. Antonius gekommen, um ihn zu fragen, welches das Geheimnis des Sieges über die Dämonen sei. Der Heilige habe geantwortet: „Das Gebet, die Abtötung, und vor allem ein großes Misstrauen gegen sich selbst.“ Das sind also die hauptsächlichen Mittel, Versuchungen zu vermeiden, und zu überwinden. Versuchung ist aber ein sehr weiter Begriff. In der Geheimen Offenbarung heißt es, die Versuchung habe sich über ganze Oberfläche der Erde ausgebreitet, d.h., es gibt keine Menschen, die nicht versucht würden, und keine Tugend, die nicht auf eine Probe gestellt und von ihr bekämpft würde. Auch keine Fehler und Sünden, die nicht von ihr angeraten und angepriesen würde.
Euch über die Versuchung zu sprechen, ist also ein sehr weiter und unbestimmter Gegenstand. Wenn wir jedoch das Evangelium fragen, so sehe ich dort die Versuchung unter drei Gesichtspunkten geordnet: 1. „Si filius Dei es, dich ut lapides isti panes fiant.“ (Anm.: „Wenn du der Sohn Gottes bist, so sage, dass diese Steine zu Brot werden.“). Damit ist die Versuchung der Sinnlichkeit gemeint. Sie ist die erste im Menschenleben. Unsere Kinderversuchung waren immer Versuchungen der Sinnlichkeit. Desgleichen hatten die Jugendversuchungen die Befriedigung der Sinne zum Ziel. „Dic ut lapides isti panes fiant“: Rufen derartige Wünsche dem Herzen des jungen Menschen und seinen Neigungen nicht bei jeder Gelegenheit, durch alles, was sich ihm darbietet und was er genießen kann, genau diese Worte zu? Geht solch eine Versuchung nicht von jedem Ding aus, das uns umgibt, seine Sinne zufriedenstellen, seine Neigungen befriedigen, seinem bösen Hang nachgeben?
All diese Einflüsterungen, die einander folgen, und sich ständig wiedeholen, wollen doch immer das gleiche: „Sage, dass diese Steine zu Brot werden!“ Warum sollte dies und das nicht Beute, dein Eigentum werden? Genieße es doch! Und das geschieht nicht nur in der Jugendzeit, es nimmt mit den Jahren sogar zu und wird in den ersten Mannesjahren immer stärker. Da tobt ein so schwerer und so ernster Kampf, dass die Tugend vieler unterliegt und die Berufung nicht weniger verloren geht.
Was tun gegen die Versuchung der Sinne? Handelt es sich um die Versuchung der Naschhaftigkeit, heißt es bloß entgegen gesetzte Akte setzen: Mittel finden, um die Leckerhaftigkeit abzutöten, den Reiz der Gaumenlust, den Gott in uns zu unserem Besten, zur Erhaltung der Gesundheit und des Lebens gelegt hat, nicht zum Bösen zu verkehren. Damit muss man schon früh beginnen. Manch einer hat sich später zu heftigen Exzessen hinreißen lassen, deren Keime oft schon in der Jugend festzustellen waren. Jeder Mensch ist mehr oder weniger sinnlich. Man muss nur auf diese Begierden und Begehrlichkeiten unserer Natur achten. Zum großen Mittel des Gebets muss die materielle und körperliche Abtötung kommen, da die Leidenschaft uns zu etwas Materiellem versucht. Töten wir uns daher ab. Fasten ist nicht jedermanns Sache. Große Verzichte lassen sich auch nicht immer durchführen. Das Heroische liegt nicht in der Reichweite eines jeden. Sodann ist überhaupt immer etwas Misstrauen angebracht gegenüber heroischen Abtötungen, die uns nachher manchmal umso tiefer fallen lassen. Wir maßen uns auch nicht an, den Feind auf einmal zu vernichten, wir wollen seiner nach und nach Herr werden. Man gibt uns z.B. etwas zu essen, was nicht ganz unserem Geschmack entspricht. Wir überwinden uns großmütig in der Absicht, von Gott den Sieg über unsere Gaumenlust zu erhalten. Oder wir sind ärztlicherseits verpflichtet, ein unangenehmes Medikament zu nehmen. Wir nehmen es ein in der Absicht, unsere Sinnlichkeit mehr und mehr einzudämmen. Wir beachten vor allem, die kleine Praxis unseres Direktoriums durchzuführen. Gebt acht, niemals euren Geschmack ganz und gar zu befriedigen. Mäßigt das Verlangen der Natur, das immer die volle Befriedigung möchte. Alle diese Übungen, von denen manche euch schwere Opfer kosten, bringen die Versuchung zum Schweigen und ziehen euch Gnade zu. Und das brauchen wir, besonders unsere Missionare, die manchmal des Nötigen entbehren und die eine Stärkung brauchen. Gerade aufgrund ihrer schweren Verzichte ist es für sie umso leichter möglich, in ein Übermaß von Sinnlichkeit zu sinken. Die Frage der Versuchungen dürfen wir daher nicht leicht nehmen. Ahmen wir unseren nach. Er hat die Steine nicht in Brot verwandelt, sondern dem Teufel entgegenhalten: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.“ Geht also zu unserem Herrn und betet. Ich weiß wohl, dass wir in Umständen leben, dass wir in dieser Hinsicht kaum schwer versucht werden könnten (Anm.: „Wegen der Armut unserer ersten Patres, d. Üb.“). Aber frei davon werden wir nicht bleiben. Und darauf heißt es gefasst sein. Dazu braucht es das Gebet und die Wachsamkeit, um innerhalb der Klugheit und klösterlichen Tugend zu verbleiben. Sorgen wir dafür, nie Steine in Brot verwandeln zu wollen. Nehmen wir die Dinge wie sie sind, und nicht so, dass sie uns Genuss bereiten. Das Gebet bleibt eine mächtige Hilfe. Erinnert euch daran, was Schwester Maria-Genofeva getan hat, sowie an die Gnade, die sie eines Tages für einen armen, aber guten Priester erhalten hat, der jeden Tag in seinen Gewohnheitsfehler, die Trunksucht, zurückfiel, ein ganz eigener Charakterfehler von Gaumenlust und Genäschigkeit. Warum sollten wir in ähnlichen Umständen nicht die Schwester Maria Genofeva anrufen? Sie hat es einmal getan, warum nicht öfter? Die Versuchung zur Befriedigung der Sinne kann uns noch auf eine andere Weise angreifen: Nämlich in Form von verdorbenen Wünschen unseres Herzens, die uns ebenfalls einflüstern: Mach, dass diese Steine zu Brot werden! Gefährliche Phantome können unsere Phantasie belagern und unser Herz zum Bösen reizen. Was für uns Stein sein soll, möchte dann ein Gebrauchsartikel werden. Da bedarf es unserer besonderen Wachsamkeit, meine Freunde, einer großen Klugheit. Als tüchtiger Fährmann sollen wir unsere Barke lenken, die Klippen umschiffen und die Umgebung mit größter Aufmerksamkeit sondieren. Denn es heißt über alle Sinne wachen, über die Augen, das Herz. Solch eine Versuchung kann nur mit Gebet, Fasten und Abstinenz gemeistert werden. Damit meine ich nicht strenges Fasten, Verzicht auf alle Speisen, sondern Verzicht auf mehr oder weniger gefährliche Genüsse, unordentliche und neugierige Blicke, Gedanken, die sich um Gegenstände drehen, die zum Bösen reizen können. Enthaltet euch der Gefühle, die sich allzu lebhaft in euer Herz einnisten möchten und böse ausarten können. Da heißt es oft an Jesu Wort denken: Der Mensch lebt nicht bloß von Brot, sondern von jedem Wort aus dem Mund Gottes. Zur hl. Jungfrau sollten wir gern unsere Zuflucht nehmen.
Ihr wisst ja, dass die Versuchung an sich keine Sünde ist, mitunter sogar ein großer Vorteil. Der hl. Paulus und die größten Heiligen wurden versucht. Der hl. Hieronymus wurde nur infolge seiner großen Versuchungen ein so großer Heiliger. Der hl. Antonius und die alten Wüstenväter rechneten es sich als Verdienst an, gegen Satan zu kämpfen und glänzende Siege über ihn davonzutragen. Kämpfe bleiben hier unten unsere ständigen Begleiter. Wozu also darüber traurig sein? Sie können der Seele nicht schaden, auch nicht der Seele des Ordensmannes. Im Gegenteil, sie sind für die Seele eine mächtige Triebfeder, die seine Energie aktiviert. Starke Hingabefähigkeit gründet immer auf einem Fundament von geduldigem Ausharren. Darauf heißt es hinweisen und ermutigen in der Seelenführung, wenn jemand von Versuchungen durchgeschüttelt wird. Man muss ihnen zeigen, dass nicht alles verloren ist, im Gegenteil, gerade aus Kampf erwächst große Stärke. Niemals darf man sich ob der Heftigkeit der Versuchungen erschrecken. Unsere Anstrengungen bedürfen nur der Anleitung, dass wir aus Versuchungen Nutzen ziehen. Gott ist nicht ungerecht, und er ist unser Vater. Erlaubt er mitunter heftige Kämpfe, dann will er die Seele nicht in Sünde fallen lassen: „Deus neminem tentat.“ (Anm.: „Gott versucht niemanden.“). Um uns zu kräftigen, und durch die Prüfung zu reinigen, uns für den Sieg zu belohnen, lässt er sie zu. Diese Art Versuchungen sind also ganz und gar kein Unglück. Der Kämpfer soll sich bloß erkundigen und einen Vorrat an Kraft sammeln. Er unterhalte sich mit seinem Beichtvater über die besten Mittel, sie zu überwinden. Niemals verliere er den Mut, dann ist er eines glorreichen und glücklichen Sieges gewiss. Die so bekämpfte Versuchung ist unfehlbarer Garant des Eifers, des Mutes und der Hochherzigkeit, ja der Heiligkeit. „Wo warst du, Herr, während meines Kampfes?“ – „Ganz nahe bei dir, umso näher, als die Gefahr größer und der Kampf hitziger war.“
2. „Si Filius Dei, mitte te deorsum.“ Werf dich zurück, wenn du der Sohn Gottes bist, dann es steht geschrieben: „Er hat seinen Engeln befohlen, dich auf Händen zu tragen…“ Was ist es mit dieser Versuchung, die hier etwas spät eintritt: Sich die Seite zu werfen, nicht da zu bleiben, wo man steht? Im Ordensleben ist das die Versuchung schon der Novizen. Lest das Leben der Wüstenväter, das des hl. Bernard, dann seht ihr, dass dies zu allen Zeiten die Versuchung der Novizen war: „Mitte de deorsum!“ Du stehst auf der Zinne des Tempels, auf einem erhabenen Platz. Bleib nicht da stehen, sondern werf dich zur Seite! … Nicht bloß die Ordensleute retten sich, die Engel Gottes stehen sogar da, um dich aufzufangen. Du könntest anderswo Besseres leisten… Wer hätte auf seinem Weg der priesterlichen oder klösterlichen Berufung nicht manches Mal dieses „mitte te deorsum“ vernommen? Was ist da zu tun? Man muss mit dem Herrn antworten: „Non tentabis Dominem Deum tumm.“ (Anm.: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!“). Bin ich denn der Herr meiner Berufung? Warum sollte ich nach rechts gehen, wenn Gott mich links hingestellt hat? Bin ich der Herr des Weges, auf dem ich gehe? Wozu Gott versuchen, mit welchem Recht würde ich Gott vorschreiben, wo er mit mir gehen will? Der hl. Bernard sagte zu seinen Novizen: „Ihr wollt die Demut und den Gehorsam nur bis zu einem gewissen Punkt üben. Gott aber schuldet ihr eine ehrliche Seele, heilige und richtige Absichten.“ Warum nicht die Mittel gebrauchen, die Gott euch in die Hände gelegt hat? Habt ihr das Recht, zu Gott zu sagen: „Geh diesen Weg, dann will ich dir folgen?“ Es handelt sich hier um eine sehr häufige Versuchung, die unheilvolle Folgen haben kann, wenn man sich von der Zinne des Tempels auf das Pflaster unten stürzen will. Was aber von der Berufung gesagt ist, gilt ebenso von den anderen Ordenspflichten. Sagt der Versucher angesichts der übernommenen Pflichten und Akte des Ordenslebens nicht auch oft genug: „Mitte te deorsum“? Halte dich außerhalb des Gehorsams, der dir so schwer fällt, außerhalb der Pflicht, die dir so lästig ist? So könnten wir von allen Punkten des klösterlichen Lebens sagen. Überall fühlen wir alle eine große Versuchung, uns hinauszuschleudern. Z.B., was unsere theologischen Arbeiten angeht. Ich weiß nicht, ob es der Teufel ist, der diesen Rat gibt. Jedenfalls ist es kein guter Engel: „P. General hat gesagt, alle Tage müssten wir uns soweit wie möglich an die Verpflichtung erinnern, die uns durch die Satzungen und das Generalkapitel auferlegt ist, Theologie zu studieren…“ Diese Vorschrift steht nicht jenseits der Rechte des Generals. Aber siehe da: Man tut nichts für die hl. Theologie, obwohl es vorgeschrieben ist, und man gewöhnt sich daran zu schreien: Bei uns betreibt man keine Gotteswissenschaft… Ja, es ist wahr, man studiert keine Theologie, wenigstens die Schreier nicht. Man hat keine Zeit dazu! Vor mir sitzt einer, den ich ruhig aufs Korn nehmen kann: den guten P. Rollin. Niemand wird behaupten können, er habe nichts zu tun. Gerade er aber studiert gewissen seine Theologie, als säße er noch auf der Seminarbank seiner Diözese. Oder nehmt den P. Perrot, der nicht oft viel Zeit für sich hat. Dazu ist er krank und er muss außer seinen gewöhnlichen Pflichten seine Krankheit pflegen… Wieviel andere würden sagen: „Ich kann nicht.“ Er dagegen macht seine theologischen Aufgaben. Merkwürdig, dass gerade die zwei Kränksten auch die zwei Exaktestesten sind, während andere Gesunde ihre Aufgaben nicht machen können.
Noch merkwürdig, dass jene, die ihre theologische Aufgabe nicht machen, im Chor wiederholen: „Bei uns betreibt man keine Theologie!“ Und wie recht sie damit haben, und zwar gerade deswegen, weil sie den Satzungen nicht gehorchen. So dürfen wir uns nicht außerhalb des Gehorsams stürzen! Das ist ja ein wahres „Mitte te deorsum.“ Ihr studiert nicht Theologie und predigt dennoch, hört Beichte, und haltet Katechismusunterricht? Zeigt mir einen Lehrer der 7. Klasse. (Anm.: Deutsche erste Gymnasialklasse), der nie seine Grammatik aufschlägt. Wer Lehrer täte das? Jedes Ding ist genau so viel wert als es kostet. Eure Seelenführung und eure Predigten taugen nichts, wenn ihr nicht Theologie studiert. Ihr werdet so eine gesprungene Glocke. Was wollt ihr denn den anderen geben, wenn ihr selbst nichts mehr empfangt? Man kam, um Wasser aus eurer Zisterne zu schöpfen, und man fand Schlamm. Ihr solltet aber Wasser der Gnade spenden.
P. Lambert, der damit beauftragt ist, bringe mir die theologischen Hefte eines jeden (in denen die gestellten Fragen beantworten sind). Jeder übergebe ihm jedes Trimester, also dreimal im Jahr, sein erledigtes Pensum. Sicher braucht es dazu nicht mehr als acht Stunden Arbeit. Wer eine gewisse Fertigkeit hat, kann es schon in fünf bis sechs Stunden machen. Ich verlange ja nicht eine theologische Abhandlung, wohl aber ein Wiederholen eurer Theologie. Macht doch nicht das „Mitte te deorsum“ wahr, das wäre eine unheilvolle Einstellung, die ohne eine gewisse Beeinflussung durch den Satan nicht abgeht. Der hl. Antonius sagte zu seinen jungen Ordensleuten: „Misstraut dem Satan, der euch von eurem Weg, der eure hl. Regel ist, abzubringen sucht. Der euch überdies für die innere Stimme Gottes taub machen will. Hütet euch, gegen die Regel und den Gehorsam anzugehen.“ Achtet darum auf die schwere Pflicht, Theologie zu studieren und überhaupt alle Pflichten des Ordenslebens zu erfüllen.
3. Eine dritte Versuchung ist die der Begierlichkeit nach Geld. „Si cadens adoraveris me“ (Anm.: „Wenn Du niederfällst und mich anbetest.“). Das ist die große Versuchung der Weltmenschen. Diese Szene des Evangeliums (der äußeren Anbetung) braucht man nicht bildlich zu nehmen, sondern man kann sie in ihrer ganzen Realität sehen. Bekennt die Freimaurerei nicht öffentlich, dass sie den Teufel anbetet? Ich erhielt über diese Vorkommnisse vor langer Zeit ein persönliches Zeugnis und wusste nicht, was ich davon halten soll. In einem Nachbarhaus des Rathauses wurde ein braver Mann, Herr Fandart, Augenzeuge davon, und erzählte es mir. Eines Nachts spielte sich bei einer Freimaurersitzung eine merkwürdige Szene ab, wo der Teufel erschien und die Anbetung der Abwesenden entgegennahm. Dafür schenkte er dann hier und anderswo Geld all denen, die es wollen „Si cadens adoraveris me.“ Wenn ihr auf den platten Bauch niederfallen wollt vor mir, ihr, die ihr Vermögen und Ehren wünscht, ihr arme Familienväter, die ihr ein Stück Brot für eure Kinder sucht… Versucht Satan nicht, auch uns in diese allgemeine Versuchung zu verstricken? Will er nicht auch uns etwas von unseren Wünschen gewähren, um so bei uns ein bisschen Achtung zu erwecken? Nun, ich glaube, bei uns hat er noch nichts Derartiges erreicht. Doch sollten wir schon auf lange Sicht unsere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Ich möchte euch etwas sagen, um euch zu informieren, denn man begegnet dem in den regeltreuen und abgetötesten Gemeinschaften: Die Versuchung nach Posten, Ämtern, Ehren und jeglicher Auszeichnung, die uns über unsere Mitbrüder erhebt, ist immer da. Selbst in der Heimsuchung, wer sollte das für möglich halten, ist das eine Versuchung, die sich manchmal einschleicht: Man möchte Oberin, Assistentin werden, etwas Besonderes leisten… Wo sich doch der Teufel überall versteckt! Geben wir acht, und sollte sich diese Versuchung je bemerkbar machen, sagen wir mit unserem Herrn: „Dominum tuum adoraberis et illi soli servies.“ (Anm. „Deinen Herrn sollst du anbeten und ihm allein dienen.“). Achtung also: Bei uns ist alles geistlich, alles fein. Nehmen wir von Zeit zu Zeit die kleinen Demütigungen an, die uns begegnen, dann wird unsere Demut jedes Jahr Fortschritte machen. Bäumen wir uns gegen sie nicht auf und sagen wir uns: „Ihm allein sollst du dienen.“
Beten wir, dass Gott den Versuchten den Sieg verleihe. Beten wir für unsere Mitbrüder, die fern von der Gemeinschaft leben und umso heftiger dafür versucht werden. Beten wir auch für uns selbst. Wir sind zwar gut bewaffnet. Lassen wir aber auch nur eine Ecke im Stich, kann der Feind bis zum Mittelpunkt der Festung vordringen.
Setzt eure Exerzitien fort mit diesem Kapitel. Seid heilig, seid abgetötet, seid siegreich in den Versuchungen. Und wenn ihr die Schlachten Gottes mit Erfolg geschlagen habt, werden die Versuchungen kapitulieren und ihr werdet die Kronen empfangen, die euer Sieg euch verdient hat.