Exerzitienvorträge 1885

      

3. Vortrag: Der Gehorsam: Seine Übung.

Die Exerzitien, Garantie für die Zukunft.
Machen wir die Exerzitien gut. Jeder wende seinen ganzen guten Willen auf sowie allen Eifer, dessen er fähig ist. Die Exerzitien nennt der hl. Bernhard die Garantie, die euch zu jeder Zeit und unter allen Verhältnissen das Nötige liefert für eure persönliche Heiligung sowie für das Werk, zu dem Gott euch bestimmt hat. Gestern hat die Gnade Gottes bereits zu mehreren von Euch gesprochen, Gott hat sich zu erkennen gegeben und sich spürbar gemacht. Achtet auf Jesus, dass er nicht vorübergeht, um nicht mehr zurückzukommen. Lasst ihn nicht fortgehen, ohne ihm mit den Jüngern von Emmaus zu sagen: „Bleibe, Herr, denn es wird Abend und der Tag hat sich schon geneigt.“ Ohne Dich ist alles finster um uns und wir können nichts erkennen. Setzt darum eure ganze Seele und euer ganzes Herz darein, eine gute Einkehr in euch zu halten.

Der Gehorsam der Heimsuchung Mariä. Mutter Paula Serafina.
Gestern unterhielten wir uns über ein grundlegendes Thema, den Gehorsam. Ich sagte euch diesbezüglich verschiedenes, möchte aber heute Morgen noch einiges hinzufügen, weil es für einen Ordensmann grundlegend ist. Ich erinnere mich, dass ich als blutjunger Spiritual der Heimsuchung Mutter Maria Serafina antraf als Oberin, die dem Haus vorstand, während die Gute Mutter in Paris weilte. Es war eine Frau von hoher Intelligenz und großer Vornehmheit als Oberin – wie als Weltdame: „Um eine exakte Vorstellung unseres Geistes zu haben“, sagte sie mir, „müssen Sie uns mit einer einzigen Sache beschäftigt betrachten, mit dem Gehorsam.“ Das war ein zutiefst wahres Wort, das zweifellos den ganzen Geist der Heimsuchung in sich schließt.

Gestern sprach ich vom Gehorsam im Allgemeinen, von seiner Theorie. Ich stellte theologische Grundsätze auf. Heute möchte ich euch die Anwendung dieser Prinzipien geben.

Die sichtbare Welt – Abbild des Unsichtbaren.
Gestern zeigte ich euch die Fügsamkeit in der physikalischen, natürlichen Ordnung, und jedermann sagt jeden Tag, selbst der Hl. Geist hat es gesagt, dass die äußere materielle Welt gewissermaßen Ausdruck und Handschrift der übernatürlichen ist. Die Gesetze der physischen Welt sind sozusagen nichts anderes als die Übersetzung und Wiedergabe der metaphysischen, übernatürlichen. Man malt die Engel auf Tafeln, man meißelt sie in Stein. Die materielle Welt ist Abbild, Gemälde und Plastik des Übernatürlichen. Betrachtet das ganze Leben; zergliedert es, unterzieht es der genauesten Prüfung, zieht die Quintessenz daraus; was mag das sein? Ein erstes und letztes Wort: Gehorsam.

Gehorsam: das Gesetz des irdischen Paradieses.
Ja, Gehorsam war das Gesetz des Gartens Eden; der hl. Bernhard nennt es „den reinen und nackten Gehorsam“. Was soll das: Esst dies oder das? Wo steckt der Grund für dieses Verbot? Ist es ein körperlicher oder geistig-moralischer Grund? Darf man denn nicht von allen Früchten essen? Gott ordnet an, und ihm schuldet man Gehorsam. Wem ist die gesamte  Umwälzung der Natur zuzuschreiben? Die Erschütterung des großartigen Gotteswerkes der Schöpfung? Einem einzigen Ungehorsam.

Moses. Fahrt fort zu lesen, im Buch Genesis findet ihr Moses auf dem hl. Berg Sinai. Er nimmt die Gesetzestafeln in Empfang: er ist dem Herrn treu und kostbar. Und siehe da, in der Wüste verstößt er gegen einen kleinen Befehl, lediglich gegen eine Nuance von Befehl. Gott befahl ihm nämlich, mit seinem Stab gegen den Fels zu schlagen, damit Wasser hervorquelle. Und Moses schlägt zweimal. War das Ungehorsam? Und doch tadelt ihn Gott: „Weil Du gezweifelt hast, sollen Deine Füße den Boden des gelobten Landes nicht berühren. Sehen darfst Du es, aber nicht betreten.“

Das Volk in der Wüste. Das Gottesvolk erreicht die Mitte der Wüste und ist umgeben von Feinden. Gott lässt es einmal siegen, dann wieder besiegt werden, je nachdem ob es gehorcht oder rebelliert. Gott gibt ihm einen König. Er befiehlt ihm, Amalek zu zerstören. Doch Saul schont den König der Amalekiter und behält sich einen Teil seiner Güter zurück, die er vernichten sollte. Er wird von Gott deshalb nicht verworfen. Was hatte er denn Besonderes getan? Sozusagen nichts, doch Gott misst dem Gehorsam solch eine Bedeutung bei, dass er von diesem Tag an verworfen ist. Er wird heimgeschickt und sein Stamm für immer des Thrones beraubt.

Jeremias. Wer ist dieser Mensch, von dem Jeremias spricht; was war sein Verbrechen? „Weil du dem Mund des Herrn nicht gehorcht hast, habe ich dich verworfen.“ Nicht einmal, weil du meinen Befehlen nicht gehorcht hast, sondern lediglich: dem Antlitz des Herrn, seinem Gesichtsausdruck, also dem was Gott dir durch die Züge seines Gesichtes sagen wollte – darum schon jage ich dich vor meinem Antlitz davon.

Ananias und Safira. Bestrafte Petrus die beiden nicht mit dem Tod wegen eines kleinen Ungehorsams? Und so könnten wir fortfahren in der Kirchengeschichte, alles würde uns die Wichtigkeit des Gehorsams aufzeigen.

Das Prinzip des Gehorsams, der Geist des Gehorsams gründet ganz und gar in der hl. Schrift. „Wir sind auferbaut und festgegründet in Gott durch Unterordnung“, sagt der Apostel, „durch die Unterwerfung unseres eigenen Wollens, Urteilens und Einsehens, indem wir diese ganz dem Willen Gottes überantworten: das sagt alles.“

Die Konkordanz. Ich blättere eben in der vergleichenden Evangelienharmonie: Eins der am häufigsten vorkommenden Wörter ist das Wort „Gehorsam“. Ich wiederhole: es drückt alles aus. Gott will nichts so sehr als unser Gleichgehen mit seinem Willen, als unseren Gehorsam.

Wie sieht nun für uns nach Franz v. Sales und Franziska v. Chantal die Praxis des Gehorsams aus?

Die hl. Mutter Chantal. Gestern war ihr Namenstag, sie ist unsere gute und heilige Mutter, wir müssen sie anrufen und lieben; und darum auch ihre Schriften studieren, ist sie doch die beste Interpretin der Lehre des hl. Franz v. Sales bezüglich des Gehorsams. Aus ihren Briefen ersehen wir, welche Wichtigkeit sie den kleinsten Dingen beimaß. Alles, was den Gehorsam betraf, nahm in ihrem Geist einen hohen Rang ein. Es war für sie der Diamant, dessen einzelne Staubkörnchen ihr von gleichem Wert erschienen wie der ganze Diamant. Das Goldkörnchen, das sie um den Preis ihres Lebens erworben hätte. Sie wollte den Gedanken ihres seligen Vaters bis auf den Grund durchforschen, um ihn vollkommen erfüllen zu können. „Mein Vater“, schrieb sie ihm, „ich habe Ihren Gedanken nicht vollkommen verstanden. Wollen Sie ich mir bitte besser erklären, damit ich mein eigenes Wollen vollständig unterwerfen kann?“

Die Vision von Annecy. Zu Beginn der Gründung der Oblaten schickte mich die Gute Mutter eines Tages nach Annecy, dass ich mir dort den nötigen Mut und die zum Gründungswerk nötigen Gnaden hole. Ich war beim Anblick der Gerüste, die das Innere der Kirche vom Fußboden bis zur Decke anfüllten, unangenehm berührt. Alles war bekleckert mit Gips, sodass man sich nirgendwo hinknien konnte. So war meine erste Empfindung großer Widerwille. Plötzlich erschien mir – ich sage es offen, damit keiner im Unklaren sei – Mutter Chantal. Ihr Gesicht, ihr Gebärdenspiel, die Art, wie sie mich empfing, zeigte den drängenden Eifer, den sie für die Verwirklichung ihres innigsten Herzenswunsches hegte. Ich fiel auf die Knie und blieb während einiger Zeit in dieser Haltung.

Die ersten Oblaten. Die hl. Franziska wollte mir damit beteuern, dass sie die Gründung der Oblaten wünschte, wie sehr ihr diese teuer waren und wie sie sie beschützen wollte. Es ist in der Tat die Verwirklichung ihres innigsten Verlangens. In mehreren Briefen an den hl. Stifter bewies sie das. „Es muss“, schrieb sie, „Priester geben, die unsere Lebensweise führen und unseren Geist leben. Diese Priester sollten aber“, fügte sie hinzu, „nicht bloß unsere Satzungen und unser Direktorium haben, sie müssten auch in Ihrer Nähe sein, damit Ihr Geist, der Geist des Gehorsams und der Abhängigkeit, sie ganz durchdringe.“ In diesem Sinn sandte sie mehrere Briefe an ihn. Und der hl. Franz v. Sales begriff so lebhaft die Notwendigkeit dessen, was ihm die hl. Chantal ihm da auseinandersetzte, dass er versprach, sich darum zu kümmern. Doch der Tod kam ihm zuvor und verhinderte die Verwirklichung seiner Pläne. Später, d.h., ein paar Jahre nach seinem Hinscheiden besuchte ein Priester aus der Stadt Rodez, H. Bonal, die hl. Chantal in Annecy und besprach mir ihr den Plan einer Gründung von Oblaten. Das Unternehmen nahm seinen Anfang und hatte einige Zeit Bestand, nämlich bis ungefähr zur französischen Revolution. Verschiedene Gründe haben aber die volle Gründung einer Kongregation verhindert. Sicher ist auf jeden Fall, dass der hl. Stifter Oblaten gewollt hat. Auf dem Sterbebett sprach er einige Worte, die man auf diese Gründung beziehen kann. Der Jesuitenpater Caussin, einer seiner Freunde, sagte von diesem Zeitpunkt an voraus: „Ein Tag wird kommen, wo eine Schar von Priestern den Geist des Gehorsams vom hl. Franz von Sales übernehmen wird. Das Werk wird gedeihen und bis zum Ende der Welt dauern.“
Unsere erste Gründerin ist darum die hl. Mutter Chantal. Erbitten wir von ihr die Gnade des Gehorsams.

Die besonders intensive Übung des Gehorsams sollte in der Heimsuchung auch uns zur Regel werden. Und was noch dazukommt: ich sage es, damit niemand darüber einen Zweifel hege – die Absicht der Guten Mutter M. Salesia zielte noch viel weiter. Sie wiederholte mir öfters: „Durchdringen Sie sich gut mit dem Geist der Heimsuchung, damit die Oblaten treu den Geist des Gehorsams und der Abhängigkeit, der in unseren verschiedenen Klöstern herrscht, bewahren. Und unsere Heimsuchungsklöster sollen im Geist der Oblaten und ihrer Lebensart die Bestätigung ihrer klösterlichen Observanzen finden, und vielleicht sogar das Mittel, das zu erlernen, was sie noch nicht wissen, oder sich dessen von neuem zu erinnern, was sie vergessen haben.“ Das also ist unsere Sendung, zwar nicht von außen her auf Grund einer Jurisdiktionsgewalt, wir besitzen keine Autorität über die Klöster der Heimsuchung. Aber dennoch eine Mission, die uns übertragen ist. So hat auch der  Oblate, der in einer Pfarrei eine Volksmission hält, keine Autorität über die Pfarrei, und doch hat ihn Gott gesandt und delegiert, um seine Gnade und sein Licht auszuteilen. Wie aber ein so großes Licht austeilen, eine so vollkommene Gnade vermitteln? Wie den tiefen Sinn des Gehorsams an andere weitergeben, wenn wir unseren Willen nicht vollkommen unterordnen können? Das ist absolut unmöglich, so unmöglich wie man ohne Leder keine Schuhe anfertigen oder einem Armen eine Million Franken schenken kann, wenn man selbst keinen Groschen hat. Seien wir doch, wie der Apostel sagt, keine Trompete, die zum Kampf bläst, die man aber inmitten des Schlachtgetümmels ruhig ins Futteral zurücksteckt. Verstehen wir das gut: es ist unerlässlich, erst den eigenen Willen nach dem Willen Gottes zu formen, wenn wir die Klöster der Heimsuchung zu dieser Unterwerfung der  Willenskraft erziehen wollen.

Das Universalübel des Ungehorsams. Nicht nur die Klöster der Heimsuchung müssen diesen Geist des Gehorsams aneignen, auch der gesamten Kirche Gottes tut er not. Wir sahen, dass das Alte Testament davon geprägt war; es ist auch der Geist des Katholizismus, weil es der Geist Gottes ist. Der Hauch Gottes muss nicht nur die Heimsuchungsklöster erneuern, sondern alle Seelen. Wie heißt heutzutage die große Wunde, wie das Übel? Es ist das „Ich will nicht dienen.“ Heute traf ich einen Priester, der aus Brasilien kam. Er sagte mir: „Das große Übel unserer Leute da unten ist, dass sie sich nicht dem Willen Gottes beugen wollen, weder im Äußeren, noch im Inneren, seiner Gnade gegenüber. Man will nur noch auf sich selber hören. Überall begegnet man diesem Ungeist der Revolte. Will man aber in unserer Zeit wirklich Großes schaffen, und bleibende Frucht hervorbringen, dann heißt es, gegen diesen allgemeinen Trend angehen und die Welt zur Willfährigkeit gegenüber Gott erziehen. Es gilt, den Hang wieder hinaufzuklimmen, den die Menschen abwärts gleiten. Auf diesem heiligen Berg treffen wir nur Jesus, auf dem Tabor des Gehorsams, in Gesellschaft von Moses und Elias. Wissenschaft, Eifer, Apostolat, all diese großen Worte, die man heute so betont, nützen nichts und bleiben ohne Erfolg. Die Kraft finden wir nur da, wo Gott sie finden lässt. Das menschliche Leben hat seine Quelle im Herzen. Hört dieses auf zu schlagen, bleibt der Perpendikel stehen, so tritt der Tod ein. Zur gegenwärtigen Stunde umgeben uns mehr Trübsale denn je. Das Übel sitzt im Herzen, und überspült uns wie Wellen des Todes, wie der Prophet sich ausdrückt. Heilmittel sind die Liebe, die Willfährigkeit unseres Wollens, ein unverkürzter, ein bedingungsloser Gehorsam. Auf Gott hinhören, das stellt die Verbindung her zur göttlichen Kraft, teilt uns seine Macht mit. Verstünden wir das doch!

Die Heimsuchung von Troyes. Wie erlebte ich diese Geschmeidigkeit des Willens im Kloster von Troyes, als die Gute Mutter dort Oberin war! Wenn ich die Wahrheit sagen will: gewiss kam dieser Eifer vornehmlich von der Tugendhaftigkeit der Schwestern, aber es war auch das Verdienst der Heiligkeit der Guten Mutter. Es ist eine unglaubliche Erscheinung, wenn ich euch sage, dass ich im Verlauf von dreißig Jahren nicht den geringsten Verstoß gegen den Gehorsam in dieser Kommunität erlebt habe! Diese Tatsache werde ich in die Lebensbeschreibung der Guten Mutter setzen, die Rom approbieren wird. Was folgt daraus? Dass die kleine Gemeinde dort eine Gemeinschaft von Heiligen war und will man Heiligenreliquien bekommen, so braucht man nur auf ihren Friedhof zu gehen, sich über ihre Gräber zu beugen, und ihnen eine Pinzette voll Erde entnehmen! Das kann man dann als Reliquie verehren, als Überreste von großen Heiligen! Es ist einfach heroisch, dreißig Jahre lang keinen einzigen Fehler gegen den Gehorsam konstatieren zu können!

Der Gehorsam: Grundidee und Prinzip der Oblaten.
Wenn wir wirkliche Oblaten sein wollen, müssen wir gehorsam sein. Denn welcher Gedanke stand letztlich Pate bei unserer Gründung, schon lange bevor es Oblaten gab? Der Plan, eine Priesterschar ins Leben zu rufen und sie zu dem machen, was der hl. Mutter Chantal vorschwebte: Männer also, ähnlich dem hl. Franz v. Sales, jenem Heiligen, der das vollkommenste Abbild des Erlösers auf Erden darstellte. Von diesen Oblaten muss man sagen können: es ist der Heiland, der aus ihnen spricht, der Erlöser, der aus ihnen handelt und wandelt. Er bestimmt, was ich zu tun habe: „Der Meister ist da und ruft dich.“ Das sind nicht nur billige Worte, es ist das Fundament unserer Kongregation. Es ist ihre Leitidee, ihr Wesen und ihre Wirklichkeit. Ihr ganzer Inhalt ist im Gehorsam eingeschlossen, im Hinhorchen auf den Erlöser. Die übrigen Mittel fügen sich bloß an als Stützen, als Strebebögen, als Armlehnen. Der Gehorsam bildet den Bau, er ist sozusagen der Empfangsbehälter, worin wir unseren Herrn selbst aufnehmen. Ich kann euch nur das eine Wort raten: Gehorcht! Und nun, wie diese Tugend ausüben?  Welches ist das beste Mittel, sie ins Werk zu setzen?

Entschlossene Männer sein. Die Gute Mutter sagte bezüglich des Gehorsams, es bedürfe der Entschlossenheit. Wir sind Ordensleute. Wirklich entschlossene Männer nehmen auf nichts Rücksicht, nicht auf alle möglichen Gefahren, nicht einmal auf den Tod. Sie gehen wie im Trancezustand, rücksichtslos auf ihr Ziel los. Ich bin Ordensmann, mich bringt nichts ab, mein Entschluss ist mein Anteil, mein einziger Lebensinhalt! Das will ich und sonst nichts! Die Entschlossenheit hat ein ganz auf die Praxis bezogenes Gepräge. Der Gehorsam ist nicht anders möglich als auf  Dauerhaftigkeit ausgerichtet, er ist einfach und übernatürlich. Er schuldet kein langes Zögern und verliert keine Zeit zur Durchführung.

Die Apostel auf dem See Genezareth. Simon Petrus und Thomas, Nathanael, die Söhne des Zebedäus und noch zwei andere standen am See Genezareth. Simon Petrus sagt: „Ich gehe fischen.“ Die anderen antworteten:  „Wir gehen mit Dir.“ Sie bestiegen ihr Boot und fangen die ganze Nacht nichts. Gegen Morgen erscheint der Herr am Seeufer, doch sie erkennen ihn nicht. Jesus sagt zu ihnen: „Kinder, habt ihr was zu essen?“ Sie müssen gestehen: „Nein!“ Da befiehlt er ihnen: „Werft eure Netze rechts vom Boot aus, dann werdet ihr Erfolg haben.“ Sie tun es und vermögen die Menge der Fische nicht ins Boot zu ziehen. Da habt ihr den Segen des Gehorsams. Mag der Auftrag lauten wie er will: seid entschlossene Männer und führt die erteilte Weisung aus. So bleiben wir in der Nähe des Herrn!

Das sind keine leeren Phrasen, keine graue Theorie, die ich euch da vorsetze. Das ist die wahre Doktrin, die Hauptsache, auf die es ankommt. Davon lässt sich nichts wegnehmen, nichts verstellen und verändern. Das ist euer Dogma, eure Theologie. Wir brauchen nirgendwo anders suchen. Bittet die hl. Mutter Chantal, die Gute Mutter, alle die heiligen Seelen, von denen wir soeben sprachen, jene vollkommenen Gehorsamen, die Unterwerfung eures Willens so zu verstehen, wie sie es getan haben. Dann wird die Freude und der Friede Jesu Christi euer Anteil sein!