Kapitelvorträge für die Oblaten 1873-1899

      

Kapitel vom 23. (oder 28.)12.1885: Weihnachten.

Alle großen Feste sollten Zeiten der Erneuerung unserer guten Versprechungen sein, vornehmlich das Weihnachtsfest, das die Erscheinung unseres Herrn auf Erden zum Inhalt hat.

Mehr denn je sollen wir uns mit ihm verbinden. Ich empfehle euren Gebeten meine zahlreichen Beichtkinder, Ordensleute und Priester. Ich lade alle Beichtväter ein, dasselbe zu tun. Es ist wirksames Mittel, von Gott viele Gnaden zu erlangen, wenn man für die Priester betet. So wird auch die Ehrfurcht vor dem Priester vermehrt. Unsere Pflicht ist es doch, die Seelen dem Priester nahezubringen, das Gegenteil von dem zu tun, was die Bösen tun.

Vergesst nicht die Anbetung des fleischgewordenen Wortes und seiner Erniedrigung zu Weihnachten. Der hl. Augustinus sagt, unser Herr habe an zwei Orten gepredigt: In der Krippe und am Kreuz.

Die Priester, die das Glück haben, an Weihnachten drei hl. Messen zu feiern, haben Grund, Gott dafür herzlich zu danken. Ein Oblate soll fromm, gehorsam und losgeschält sein: An der Krippe verstehen wir besser, was und wie wir sein sollen, wenn wir da Gott bitten, uns zu erleuchten. Beten wir auch zur Guten Mutter, sie möge uns an ihren Erleuchtungen Anteil geben. Halten wir uns während des Offiziums und der hl. Messe fest mit ihr verbunden, innig vereinigt auch mit unserem Erlöser in diesen Tagen.

            Gott sei gebenedeit.