Exerzitienvorträge 1882

      

3. Vortrag: Wir müssen Ordensleute sein.

Das geschieht so:

1. Wie unser Herr es will, wie er es von uns am Tag unserer Berufung verlangt hat, wie er es noch verlangt im Grunde unseres Herzens.
2. Wie unser hl. Stifter es will. Nehmt das Direktorium zur Hand: erfüllt ihr alle seine Vorschriften? ein Viertel? den 10. Teil? Nein, ihr versteht es noch gar nicht. Man glaubt wohl einen gewissen Punkt praktiziert zu haben, und siehe da, liest man ihn wieder durch, merkt man, dass man ihn gar nicht verstanden hatte
3. Wie unsere Gute Mutter Maria Salesia es will; d.h. wir müssen ein Abbild, eine Darstellung unseres Herrn sein! Wir sollten ein anderer, ein zweiter Christus sein, indem wir unseren Fuß in die Spuren seiner Füße setzen.
4. Wie unser Hl. Vater, der Papst es wünscht! Er hat mir mehrmals gesagt: Sagen Sie Ihren Ordensleuten, sie sollen Männer des Opfers sein. Man leistet nichts Großes, als durch Opfer: bis zur Vergießung des Blutes. Das Opfer unseres Blutes besteht bei uns in den tausend kleinen Opfern eines jeden Augenblicks

Empfehlungen an die Oberen und Ermahnungen.

In einem Sonderkapitel, abgehalten im Gemeinschaftssaal der Patres, sagte unser Vater unter anderem:

Die Kapitel: Die Oberen sollen vor allem die Satzungen und das Direktorium erklären; möglichst nicht darüber hinausgehen.

Die Ermahnungen. – Sie sollen Kenntnis nehmen von den äußeren Verfehlungen der Ordensleute und öffentlich mahnen. Das ist ihre Pflicht und das große Mittel der Ordensleute, in der Tugend Fortschritte zu machen. Letztere mögen das gerne annehmen, sich nicht daran stoßen, sondern daraus Nutzen ziehen.

Dann fügte unser Vater hinzu: Lassen wir an uns ruhig meißeln. Wenn wir unsere Ecken und Kanten verloren haben, wie werden wir dann die Gnade, die Seelen, Gott, ja den ganzen Himmel zu uns heranziehen!