Noviziatsvortrag vom 19.11.1874.
Unser Oberer hat Herrn Henri Leclere, einen einstigen Schüler, zur ersten Probe in das Große Noviziat aufgenommen. Dann hielt er uns einen wunderbaren Vortrag über die Abtötung: Der Oblate des hl. Franz v. Sales muss verliebt sein in Buße und Abtötung und sie ohne Unterbrechung und in allem üben. Ist sie doch die Nahrung des übernatürlichen Lebens und wie ihre innerste Seele. Sie besteht eher in einem Geist beständiger Selbstverleugnung als in außerordentlichen Akten.
Der Oblate sollte sich ständig einer ernsten, gesammelten Haltung befleißigen, die alle Sucht nach Bequemlichkeit ausschließt. Er sollte gern einen kleinen Verzicht spüren wollen und mit Freude all die kleinen Erbärmlichkeiten und Leiden annehmen. Ja er sollte sogar zu jener hehren Abtötung des Geistes gelangen, die darin besteht, alle Gedanken, Vorstellungen und Erinnerungen, die nicht auf Gott oder die Pflicht zielen, auszumerzen.
Diese Ausführungen haben einen starken Eindruck hinterlassen bei mehreren Patres, die diese Sprache verstanden und tief erfasst haben, dass Gott in Zukunft diese Abtötung des Geistes von ihnen verlangt. Sie erkannten einen neuen Anruf Gottes nach einer tieferen Heiligkeit.
